In der Nähe von Meymand liegt in über 2000 m Höhe ein altes Bergdorf. Hier leben die Menschen nicht in Häusern, sondern unterirdisch bzw. in erweiterten Aushöhlungen der Felsen. Einzige Zeichen der modernen Zeit sind notdürftig verlegte Stromleitungen. Als Verschluss nach außen dienen einfache, vor den Felslöchern befestigte alte Brettertüren.
Aus einzelnen Höhlen heraus wurden Kräuter, Handarbeiten und Obst angeboten. Es erschien uns, als sollte mit der zur Schau gestellten Rückständigkeit Geld verdient werden.
Bergdorf bei MeymandBergdorf bei MeymandBergdorf bei MeymandWüstenblume
In der Nähe des Bergdorfes fanden wir einen schönen Stellplatz für die Nacht. Hinter einer Felswand waren wir vor Blicken und Lärm geschützt. Und niemand entdeckte uns, sodass wir einen ruhigen Nachmittag in der Wüste verbringen konnten.
Stellplatz in der Wüste
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Nur wenig abseits unserer Route besichtigten wir bei Naqsh-e Rostam die antiken Felsgräber, die für ihre kunstvollen Reliefs berühmt sind.
Felsgräber bei Naqsh-e Rostam
Persepolis (griechische Stadt der Perser) wurde zwar von Alexander dem Großen nach der Plünderung abgebrannt, aber alles konnte er nicht zerstören. Mauern und Steinsäulen sind noch gut erhalten. Wir buchten eine private Führung und erhielten einen Einblick in den gigantischen Aufbau der Paläste und die zeremoniellen Abläufe. Besonders beeindruckten uns die filigranen Reliefs der Gesichter der Gesandten und Soldaten, die alle individuellen Merkmale ihrer ethnischen Herkunft darstellten.
PersepolisPersepolisPersepolis
Mittags waren wir in Shiraz. Es war so heiß, dass wir nur einen kurzen Rundgang im Zentrum unternahmen und uns zur Weiterfahrt entschlossen.
In Estahban suchten wir ein Hotel, dass aber an der angekündigten Stelle nicht existierte. Ein Iraner zeigte uns einen Stellplatz an einem Park. Sofort waren wir von Schaulustigen umringt und die Musik lärmte. Daraufhin lud uns Majid zu sich nach Hause ein. Zum Abendessen spielte er die Musik von Modern Talking. Danach wollte er uns unbedingt die Moschee zeigen. Dort herrschte abends 23 Uhr ein unglaublicher Trubel. Vor der Moschee ein Picknick von alten Leuten bis zu Kleinkindern. In der Moschee wurde Religionsunterricht gegeben und die Schüler riefen laut die Gebetstexte nach.
Estahban, In der MoscheeEstahban, In der MoscheeEstahban, Vor der Moschee
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Montag, 11.06.2018
Gefahrene km: 11.363
Javad vermittelte uns die nächste Unterkunft in Pasargad, einem Ort auf unserem Weg nach Persepolis. Er konnte uns auch die Bedeutung der farbigen Portraits auf den Ortseingangsstraßen der Städte erklären: Hier wurden die zu Märtyrern erklärten Gefallenen des Irak-Krieges 1980-1982 geehrt.
Neue Moschee an Fernstraße
In Pasargad besichtigten wir das Grab des Kyros, der 559 v.Chr. die persischen Stämme einte und das persische Reich gründete.
Grab des Kyros
Im Hostel Aghamir Cottage waren wir die einzigen Gäste. Die Tante unseres Gastgebers kochte ein reichhaltiges Abendessen, das wir gemeinsam mit dem Gastgeber und dessen Frau traditionell auf dem Fußboden einnahmen. Die unbekannten Speisen schmeckten vorzüglich.
Hostel-HaustürHaustürklopfer für weibliche und männliche GästePasargad, Hostel-InnenhofRuhe- und SpeiseeckeIranisches Abendessen
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Sonntag, 10.06.2018
Gefahrene km: 11.175
Zum Sonnenaufgang konnten wir Schakale auf den begehbaren Dächern sehen. Wir hatten spontan unseren Aufenthalt verlängert.
Abarkuh, Innenhof im Hostel
Nach einem üppigen Frühstück zeigte uns Javad die Stadt. Er erklärte uns die architektonischen Besonderheiten traditioneller Wüstenstädte, die besonders schattenspendend angelegt sind. Zunächst besichtigten wir die Windtürme, mit angegliedertem Museum. Javad führte uns auf den Dächern der miteinander verbundenen Gebäude genau zu der Stelle, die der Ansicht auf der 20.000 Rial-Banknote entspricht. Die Windtürme leiten den Wind zu den unterirdischen Wasserspeichern. Die entstehende Verdunstungskälte kühlt einerseits das Wasser und macht es haltbar und andererseits kühlt die Abluft die Gebäude. Nach dem Besuch der Freitagsmoschee sahen wir Handwerkern bei der Herstellung von Filzteppichen zu. Zum Abschluss besichtigten wir eine große Zypresse, deren Alter auf mindestens 4500 Jahre geschätzt wird.
Samstag, 09.06.2018
Gefahrene km: 11.175
Nach dem Frühstück unternahmen wir eine kurze Besichtigungstour durch die historische Altstadt von Yazd. Um 9 Uhr waren wenig Menschen unterwegs und die Hitze erträglich.
YazdYazd, WindtürmeYazd, Goldbasar
Die Freitagsmoschee aus dem 14. Jahrhundert zeichnet sich durch eine Fassade aus Fliesen in unterschiedlichen Blautönen aus und zählt zu den schönsten Bauten jener Zeit.
Yazd, FreitagsmoscheeEingang zur Freitagsmoschee
Noch besser gefiel uns der Besuch einer Medrese (Religionsschule) mit dazugehöriger Moschee. Ganz allein durften wir uns alles anschauen.
Yazd, Eingang zur MedreseYazd, MedreseIn der Medrese
Die kleine Stadt Mehriz ist bekannt für ihren Persischen Garten. Für die Wüstenbewohner ist ein Garten Sinnbild des Paradieses als ein Schatten spendender, Wasser durchfluteter Ort der Ruhe und Entspannung. Wir erholten uns von der Hitze während einer Rast in der zum Welterbe gehörenden Anlage.
50,4°CMehrizMehriz, Persischer Garten
Auf dem Weg Richtung Shiraz in Süden liegt die Stadt Abarkuh, die von Touristen meist nicht beachtet wird. Wir wollten in einem Hotel übernachten, das jedoch verschlossen war. Wegweiser führten durch schmale Gassen zu einem Hostel, wo wir als einzige Gäste willkommen waren. Im Innenhof konnte sich Amaro frei bewegen. Unser Gastgeber Javad kümmerte sich rührend um uns und sorgte ständig für Tee und kaltes Mineralwasser. Er führte uns mit Amaro aufs Dach, von dem man einen schönen Blick auf die berühmten Windtürme hatte. Abends kam dann noch seine Familie, die sich besonders für unseren Hund interessierte.
Begrüßungstee mit RosenblätternAbarkuh, Auf dem Dach
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In der Gegend um Ardakan werden Eisenerz und andere Bodenschätze ertragreich abgebaut und verhüttet. Die Fahrt über Chakchak bedeutet zwar einen Umweg, aber wir wollten den Feuertempel mit der heiligen Quelle der Zarathustrier besuchen. In der Region um Yazd leben noch viele Anhänger der Lehre Zarathustras, der Vorgängerreligion des Islam. Obwohl in den Bergen gelegen, ist es extrem heiß.
In den Bergen bei ArdakanRosi an der heiligen Quelle von Chakchak49,3°C
Yazd ist die Wüstenstadt. Die Architektur ist angepasst an das trockene, heiße Klima. Lehmfarbene Bauten mit Windtürmen prägen das Stadtbild, unterbrochen von meist türkisfarbenen Kuppeln der Moscheen und Minarette. Da keine Campingmöglichkeit existierte, benötigten wir ein Hotel. Beim ersten Versuch wurden wir wegen des Hundes abgewiesen, aber das Personal vermittelte uns an ein anderes Hotel und geleitete uns durch das Gewirr der Straßen. Wir waren die einzigen Gäste in diesem sehr schönen Hotel mit typisch orientalischem Prunk. (Wegen der Sommerhitze sind kaum Touristen in der Stadt).
Yazd, Hotel-LobbyYazd, Hotelzimmer
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Nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren Gastgebern erledigten wir ein paar Kleinigkeiten und sahen uns in Isfahan noch einige Sehenswürdikeiten an.
Hotel AbbasiIm Hotel Abbasi, Irans schönstem HotelIsfahan, 33-Bogen-Brücke
Für die Weiterfahrt in Richtung Yazd haben wir uns für eine Nebenstrecke durch die Wüste entschieden.
Taubentürme östl. Isfahan
Unterwegs machten wir Fotostopps an der schönen Karawanserei in Harand und der 10-Bogen Ziegelbrücke in Varzaneh.
Karawanserei Emam ZadehMoschee in Karawanserei Emam ZadehVarzaneh, 10-Bogen-Ziegelbrücke
Auch die ersten Sanddünen waren zu sehen. Vorbei an einem ausgetrockneten Salzsee fuhren wir bis Khargushi.
SanddüneTraditionelle BauweiseAm Gaykhuni-Salzsee entlangSalzsee am Schwarzen BergVogel im SalzseeWegweiser
Die alte Karawanserei mit Wasserstelle war verlassen und so waren wir die einzigen Nachtgäste. Der Rundgang auf den breiten Mauern der Anlage ermöglichte einen Blick weit in die Wüste.
Karawanserei KhargushiKhargushiWüste bei Khargushi
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Mittwoch, 06.06.2018
Gefahrene km: 10.492
Ab und zu muss man Urlaub von der Reise machen. Nach dem langen, ausgefüllten Vortag, beschlossen wir einen Faulenzertag einzulegen und verlängerten unseren Aufenthalt im Hostel. Bei Tagestemperaturen um die 40°C hatten wir keine Lust auf Stadtbummel, zumal wegen des dritten Feiertages auch heute die meisten Sehenswürdigkeiten geschlossen waren. In Ruhe konnten wir schreiben, lesen und Wäsche waschen und hatten viel Zeit, uns mit den anderen Gästen zu unterhalten. Unsere sehr engagierten Gastgeber waren uns in allen Fragen behilflich, sodass es ein erholsamer Tag wurde.
Hostel Mabibi, im schattigen HofHostel Mabibi, unsere GastgeberNoch mal Geld getauscht
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Dienstag, 05.06.2018
Gefahrene km: 10.492
Isfahan gilt als schönste Stadt des Iran. Wir nahmen an einer vom Hostel organisierten mehrstündigen Walkingtour durch die Stadt teil und erfuhren durch unseren Guide viele interessante Dinge über die Bauwerke und das Handwerk in Isfahan.
Meydan-e ImamMeydan-e Imam
Auch heute waren wegen der Feiertage viele Einrichtungen geschlossen. So sahen wir den Palast Ali Qapu und die Freitagsmoschee nur von außen. Dafür entschädigte uns die Pracht der Lotfollah-Moschee.
Lotfollah-MoscheeLotfollah-MoscheePalast Ali Qapu
Dem Basar sind nicht nur Läden sondern auch traditionelle Handwerker zugeordnet. Wir sahen Kupferschmieden bei der Arbeit zu und wurden über eine uralte Drucktechnik für Textilien informiert.
Im BasarIm BasarIm BasarIm Basar
In einem Laden wurden unterschiedliche Qualitäten von Safran angeboten und wir durften Safrantee probieren. Weiterhin erkundeten wir eine Miniaturmalerei. Im Armenierviertel (Neu-) Jolfa war die Vank-Kathedrale unser Ziel.
Vank-Kathedrale
Abends liefen wir mit Amaro durch die Stadt. Die Müllabfuhr arbeitete und spielte die Musik von „Happy Birthday“.
Um 23 Uhr wurden wir mit anderen Gästen des Hostels zu einem Picknick auf einen Berg in Isfahan gefahren. Dort betrachteten wir die wunderschön beleuchtete Stadt und feierten mit tausenden anderen Iranern bis in die Nacht.
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Montag, 04.06.2018
Gefahrene km: 10.492
Isfahan (2 Mio. Einwohner) ist eine der berühmtesten Oasenstädte der alten Seidenstraße. Da Besichtigungen mit dem Hund nicht möglich sind, versuchten wir in einem zentrumsnahen Hotel unterzukommen. Man erklärte uns, dass die Unterbringung eines Hundes grundsätzlich nicht in iranischen Hotels gestattet sei. Auf der Straße fragte uns ein Passant, ob er uns helfen könnte. Wir schilderten unser Problem, und er versuchte den Hotelmanager umzustimmen. Nach zwei Telefonaten kündigte er uns eine Lösung an und lotste uns mit seinem Auto zu einem günstig gelegenen Hostel, dass gut von Straßenlärm abgeschirmt war. Wir checkten für zwei Tage ein, ließen Amaro im kühlen Zimmer zurück und begaben uns auf Sightseeingtour. Allerdings waren wegen der Feiertage ein Teil der Läden und Moscheen geschlossen. So bummelten wir um den großen Meydan-e-Imam, dem zweitgrößten Platz der Welt (524 x 160 m), der gleichzeitig als schönster Platz angesehen wird.
Im BasarMeydan-e ImamIsfahan, Meydan-e ImamIsfahan, Meydan-e ImamIsfahan, Meydan-e Imam
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