Einkäufe des Vortages: SeidentuchRosis neues Outfit
Nach dem herzlichen Abschied von unseren Gastgebern fuhren wir nach Samarkand.
Unsere Gastgeber in der LobbyEselfuhrwerk
Wegen schlechter Straßen und zeitraubender Suche nach einer Diesel-Tankstelle erreichten wir unseren Zielort erst abends. Der Zeltplatz existierte nicht, aber wir konnten im Garten eines gepflegten Restaurants unter einer blühenden Akazie unser Zelt aufbauen.
Stellplatz am RestaurantSeiden-Akazie
(Anmerkung zur Suche nach Dieseltankstelle: In Usbekistan fahren fast alle PKW und Busse mit Propan oder Methan, versorgt mit einem dichten Tankstellennetz. Alte PKW und LKW aus Sowjetzeiten benötigen Benzin. Diesel-Zapfsäulen sind extrem selten und nur schwer zu finden, häufig geschlossen oder ausverkauft).
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Hotel, InnenhofHotel, FrühstücksraumWand im Frühstücksraum
Nach dem Frühstück gaben wir unsere verschmutzte Kleidung von fast vier Wochen zum Waschen. Danach gingen wir zum nicht-touristischen Kolchosni-Basar, um Lebensmittel einzukaufen.
Buchara, BasarBasar
In Buchara sind die meisten Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt konzentriert und gut zu Fuß zu erkunden. Dem Rat unserer Gastgeber folgend begannen wir unseren Rundgang wegen der Hitze erst nach 16 Uhr. Klassisch beginnend mit der gewaltigen Ark-Zitadelle besichtigten wir die Moscheen und Medresen, die ein historisches Ensemble ohne Fahrzeugverkehr bilden.
Zitadelle ArkWehrmauer der Zitadelle
Am bekanntesten ist der Poji-Kalon-Komplex, der aus Medrese Miri Arab, Moschee Kalon und Minarett Kalon (dem Wahrzeichen Bucharas) besteht.
Besonders gefiel uns in einem kleinen Park das Denkmal Chodscha Nasreddins. Auf seinem Esel reitend blickt er mit verschmitztem Gesicht, so wie man sich den Schalk der islamischen Welt nach dem Lesen seiner Geschichten vorstellt.
Chodsha NasreddinChor Minor
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Sonntag, 01.07.2018
Gefahrene km: 17.119
Nach der Hitze der letzten Wochen hatten wir beschlossen, unseren Aufenthalt in Usbekistan zu verkürzen und in den Bergen Tadschikistans die Kühle (oder Kälte?) zu erleben. Aber auf die wichtigsten Städte der Hauptroute der alten Seidenstraße Chiwa-Buchara-Samarkand wollten wir nicht verzichten.
Chiwa, Stadtmauer Itschan-Kala (Innere Stadt)
In Chiwa ist die alte 10 m hohe und 6 m breite Stadtmauer noch erhalten. Auf über 6 km Länge umschließt sie die historischen Gebäude, die ein großes Freiluftmuseum bilden, das über vier Stadttore betreten werden kann. Wir durften direkt am südlichen Stadttor parken und besichtigten die lebendige Altstadt in weniger als zwei Stunden.
Chiwa, Minarett Islam ChodjaMedrese Mohammad Amin KhanChiwa, Mausoleum Pahlavan MahmudMedrese Kazi KalyanEingangsportal Medrese Mohammad Amin KhanIm TextilladenBrautpaar in Chiwa
Nach langer Fahrt durch die Wüste Kysylkum fanden wir in Buchara, der wichtigsten Stadt der Seidenstraße, ein sehr schönes Guesthouse unweit der Altstadt.
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Die selbständige Fahrt zu den Resten des Aralsees ist für Ausländer gesperrt. Eine geführte Tour mit Bademöglichkeit hatten wir ausgeschlagen. Angesichts der Umweltkatastrophe erscheint uns das Vorgaukeln eines Erholungsgebietes pervers. Eine ehemalige Insel diente der Sowjetunion als Testgebiet für biologische Waffen. Nach Absinken des Wasserpegels ist eine Landverbindung hergestellt, die es verseuchten Tieren ermöglicht, die Erreger (z.B. Milzbrand, Typhus) zu verbreiten. Von der Flussdurchfahrt durch den Amur Darja war uns abgeraten worden. So fuhren wir auf der geänderten Route nach Nukus zum Basar, um Geld zu tauschen.
GedenkstätteWüste Kysylkum
In der Nähe von Bostan befinden sich mehrere Qalas, 1000 Jahre alter Ruinen vor-islamischer Ortschaften. Wir besuchten Toprak Qala, waren allerdings enttäuscht, da nur Rudimente ohne jegliche Erklärungen zu sehen waren.
Toprak QalaToprak Qala
Da das Gebiet dicht besiedelt ist, campierten wir in einem kleinen Dorf, neben einem Wohnhaus.
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Freitag, 29.06.2018
Gefahrene km: 16.230
Da wir in Turkmenistan nicht viel sehen konnten, wollten wir das Land einen Tag vorfristig verlassen. Die einzige Brücke über den Fluss war mit meterhohen Erdwällen versperrt. Nach Auskunft der Einheimischen wäre ein Umweg von ca. 400 km nötig. Glücklicherweise verfügen wir über einen Geländewagen. Auch wenn wir auf einem Wall kurz aufsaßen, war es nicht problematisch.
Die turkmenische Grenzkontrolle begann erst 10 Uhr und dauerte 2 Stunden. Alle Turkmenischen Dokumente wurden eingesammelt, Fotos gemacht, Fingerabdrücke genommen, Gepäck nur deklariert, nicht durchsucht.
Die usbekische Einreise kostet nochmals 2 Stunden inklusive Fiebermessung (!) und Gepäckkontrolle.
Ort in Usbekistan
Dann gings in die autonome Republik Karakalpakstan zum Aralsee. Der einst viertgrößte See der Erde hat seit den 70er Jahren 90% seiner Größe verloren. Wahrscheinliche Ursache ist die von Stalin beschlossene „Veränderung der Umwelt“: Ein 1.500 km langer offener Kanal entzieht den Amur Darja Wasser, vor allem zum Zweck des Baumwollanbaus im einstigen Wüstengebiet. Heute kommt kaum noch Wasser an, um den Aralsee zu speisen. Die einstige Hafenstadt Moynaq liegt 80 km von der jetzigen Küste entfernt.
Am alten Ufer des Aral-Sees
Von unserem Stellplatz neben einem Restaurant konnten wir verrostete Schiffe als Zeugen des Umweltdesasters im Sand liegen sehen. Die ehemalige Fischereiwirtschaft existiert nicht mehr.
Schiffswracks in der WüsteCamp am alten Leuchtturm
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Die Straße nach Norden wurde immer schlechter, sodass wir zeitweise neben der Straße fuhren. Der Unterschied zu Ashgabat hätte nicht größer sein können. Außer Kamelen bot die Fahrt durch die Wüste keinerlei Abwechslung.
DromedareSchlechte StraßeAltreifenentsorgung
Am Nordrand der Wüste Karakum liegt die Stadt Konya Urgench mit zum Weltkulturerbe gehörenden Ruinen und Monumenten.
Turkmenistans Hauptstadt Ashgabat lag auf unserer Route. Allerdings ist das Fotografieren öffentlicher Gebäude und Plätze verboten. Trotzdem wollten wir uns die Stadt ansehen, was jedoch nur vom Auto aus möglich war. An allen Kreuzungen und Einmündungen standen Polizisten, die uns zum Weiterfahren aufforderten bzw. fragten, warum wir in der Stadt wären. Der einzige uns empfohlene Parkplatz war überfüllt. Wir hatten das Gefühl, als Störenfriede betrachtet zu werden und verließen die Stadt. Nie zuvor hatten wir eine Stadt gesehen, die so sauber und gepflegt aussah wie Ashgabat. Fußwege, Straßen, Geländer, Gebäude alles war ohne Makel und ohne jegliches Flair.
AshgabatAshgabatMinisterialgebäude
Auch der geplante Besuch des Kopetdag Nationalparks musste ausfallen, da er nicht auf unserer Route lag. Deshalb beschlossen wir, unseren Aufenthalt in Turkmenistan zu verkürzen und fuhren direkt nach Norden weiter.
Wüste KarakumDromedarSee in der KarakumAustrocknender Fluss
Mitten in der Wüste Karakum in der Nähe von Darwaza befindet sich ein Krater. Als immer wieder Tiere wegen austretender Gase starben, zündete jemand 1972 die Gase an. Seitdem brennt der Krater. Alle Löschversuche scheiterten. Besonders beeindruckend erscheinen die Flammen im Dunkeln. Das „Tor zur Hölle“ ist inzwischen die bekannteste Touristenattraktion des Landes. Hier schlugen wir unser Nachtlager auf.
Darwaza, Zufahrt zum KraterFeuerkraterRosi abends am FeuerkraterBlick in den Krater
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Die Ausreise aus dem Iran wurde durch wartende Lastzüge behindert, da Turkmenistan iranischen LKW die Einreise verweigerte. In dieser völlig unübersichtlichen Situation lotse uns ein hilfsbereiter Iraner durch Grenz- und Zollabfertigung, sodass wir schon nach 1,5 Stunden die iranischen Formalitäten inklusive Carnet de Passage absolviert hatten. Die einspurige Brücke zwischen den Ländern wurde extra für uns von den wartenden LKW beräumt.
Auf turkmenischer Seite hatten die Beamten Pause. Soldaten mit Kalaschnikow bewachten uns. Wir waren die einzigen Einreisenden. Dann wurden wir in 3 Stunden zügig ohne Wartezeiten abgefertigt. Uns wurde erklärt, dass wir die Besichtigung der historischen Stadt Merw (Marco Polo) nicht durchführen dürften, da der Weg für das Transitvisum zu weit wäre. Würden wir es trotzdem tun, würden wir deportiert. Zur Überwachung wurde uns ein GPS übergeben. Außerdem wurden wir zum Mitführen einer Karte verpflichtet, auf der unsere Route handschriftlich markiert war. Alle Gebühren (für Desinfektion, Visa, Fahrzeugversicherung, GPS-Benutzung, Einreisegenehmigung Hund, Kraftstoffkosten-Kompensation und Service) waren cash in US-Dollars zahlbar.
Schon nach 30 Minuten Fahrt wurden wir das erste Mal kontrolliert. Eine Stunde später war die nächste Kontrolle fällig, bei der wieder die Einhaltung der vorgegebenen Route überprüft wurde. Die Lust, Merw trotz des Verbotes zu besuchen, war uns vergangen.
Highway nach Ashgabat
Wir übernachteten hinter einem Hügel am Highway nach Ashgabat in der Nähe von Kaahta.
Stellplatz in der Steppe
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Montag, 25.06.2018
Gefahrene km: 15.035
Den ganzen Tag verbrachten wir träge im Schatten unserer Markise. Eigentlich wollten wir die Zeit nutzen, unsere Fotos zu sortieren und zu beschriften. Der beständige Wüstenwind erzeugte jedoch viel Staub, dem wir unser Notebook nicht aussetzen wollten.
Stellplatz in Robat-e SharifEingang zur unterirdischen DuscheRobat-e Sharif
Der Architekt brachte uns ein Buch über die iranischen Karawansereien. Alle „Straßen“ zwischen den wichtigen Orten waren in Abständen einer Tagesreise (ca. 45 km) mit diesen Einrichtungen ausgestattet, die bis ins 20. Jahrhundert intensiv genutzt wurden.
Wir waren schon gespannt auf den Grenzübertritt des nächsten Tages, dem wohl schwierigsten unserer Reise. Infolge der Einreisebestimmungen von Turkmenistan ist der Erhalt eines Touristenvisums für Individualreisende fast unmöglich. Also haben wir die Lösung mit einem Transitvisum gesucht, das allerdings eine tagesgenaue Einreise am angegebenen Grenzübergang voraussetzt. Erschwerend zur aufwendigen bürokratischen Abfertigung kommt noch die Zeitverschiebung zwischen den benachbarten Ländern (Turkmenistan ist 1,5 Stunden früher als Iran), wodurch sich die Grenzöffnungszeit auf etwa 8 Stunden reduziert.
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Sonntag, 24.06.2018
Gefahrene km: 15.035
Als wir aufbrachen, war es fast Mittag. Durch die schnelle Abwicklung mit der Auto-Werkstatt hatten wir einen Tag gewonnen. Wir wollten ihn zum Ausruhen verwenden.
Puppe zur BaustellenankündigungVerlassene Siedlung
Die Karawanserei Robat-e-Sharif liegt 25 km vor dem Grenzübergang nach Turkmenistan. Wir waren die einzigen Gäste und konnten über Dusche und Küche verfügen.
Nach dem obligatorischen Begrüßungstee bekamen wir eine Privatführung durch die Karawanserei, die eine wichtige Station der alten Seidenstraße war. Schon Marco Polo hatte hier mehrfach übernachtet. Allerdings wurde das Bauwerk durch ein Erdbeben stark beschädigt. Der mit dem Wiederaufbau beauftragte Architekt zeigte uns die einzelnen Bereiche mit Stallungen für Pferde und Kamele, Moscheen, Unterkünften und Wirtschaftsräumen. Die filigranen Ornamente werden in traditioneller Handwerksarbeit wieder hergestellt.
Karawanserei Robat-e SharifRobat-e SharifVerzierung im Torbogen
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