Der Nebel hatte sich verzogen. Aber dicke Wolken, Schauer und Temperaturen unter 10° C waren ein eindeutiges Zeichen: Der Herbst hatte in Sibirien begonnen. Wir legten eine weitere Strecke in Richtung Westen zurück. In Nowosibirsk, Sibiriens größter Stadt, überquerten wir den gewaltigen Ob. Hinter Novosibirsk begann das westsibirische Tiefland mit Hunderten Kilometern Sümpfen beidseitig der Straße. Wir hatten wieder keine Lust zum Zelten und wählten ein Motel 150 km östlich vom Omsk.
Dorf-Wasserpumpe
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Ab Mariinsk verließen wir die Hauptstraße. Auf Nebenstraßen folgten wir dem Verlauf der Transsibirischen Eisenbahn.
Ortseingangsschild von JajaAusklappbare Barriere am BahnübergangBahnhof Anzhero-SudzhenskTranssib im Bahnhof Anzhero-SudzhenskTraditionslok in Anzhero-Sudzhensk
Im Bahnhof von Taiga, dem beim Bau der Eisenbahnstrecke extra errichteten Ort, hielt gerade ein Zug der TransSib. Das war ein glücklicher Zufall, vom besonderen Flair der legendären Zugverbindung war allerdings nichts zu spüren. Mit über 9000 km Länge und 400 Bahnhöfen wird die längste Eisenbahnstrecke mit modernen Waggons alltäglich genutzt.
Bahnhof TaigaTranssib im Bahnhof Taiga
Spannend gestaltete sich die Überquerung des Flusses Tom. Die Straßenkarte verzeichnete keine Brücke und wir hofften, bei Yurga eine Fähre zu finden. Die Lösung war dann eine reichlich 200 m lange Pontonbrücke, deren Überquerung Rosi sehr unangenehm fand.
Pontonbrücke über den Tom bei YurgaBefahren der PontonbrückeGeschafft. Pontonbrücke über den TomKirche in Yurga
Das Wetter war trüb und regnerisch, dazu ein kalter Wind. Also nahmen wir uns ein Zimmer in einem kleinen gemütlichen Wirtshaus aus Holz. Nach einem Super-Abendessen wollten wir ein Glas Russischen Wodka kosten. Der Wirt überraschte uns mit der Antwort, dass Wodka nur in ganzen Flaschen verkauft wird, was wir dann aber ablehnten.
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Auf unserem „Nachhause-Weg“ nach Westen machten wir südlich von Krasnojarsk einen Kurzbesuch des Nationalparks Stolby. Der Park im westlichen Randgebiet des Sajan-Gebirges ist bekannt für seine roten Granitfelsen, welche pfahlartig aus den bewaldeten Bergen ragen. Wir fuhren mit der Seilbahn zur Bergstation und wanderten zum Tok-Mak, dem höchstgelegenen Felsen. Der Panoramablick entschädigte uns für den anstrengenden Aufstieg. In Krasnojarsk überquerten wir einen der großen sibirischen Ströme – den Jenissej.
Maskotchen des Vergnügungsparks StolbySeilbahn zum Stolby NationalparkStolby NationalparkTok MakWanderung zum Tok MakAufstieg zum Tok Mak
Während unserer Weiterfahrt Richtung Westen setzte wieder Regen ein. Wir checkten im einzigen „Hotel“ im größeren Umkreis ein: hinter dem Imbiss-Gebäude einer Tankstelle stand ein Container mit Schlafmöglichkeit; Toilette über dem Hof ohne Tür, nur ein Loch im Fußboden; Dusche (ordentlich) in einem Nebengebäude mit Sauna. Auch das ist Sibirien.
Am Hotel-Container
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Nach einem späten Start fuhren wir den ganzen Tag nach Westen. Unterwegs baten wir in einem Handy-Geschäft wegen unserer nicht funktionierenden Telefonkarte um Hilfe. Wir erfuhren, dass die in Irkutsk gekaufte Karte nur Telefonate innerhalb Russlands und nur russische Internetseiten erlaubt. Karten für Telefonate nach Deutschland wären nicht erhältlich. 80 km vor Krasnojarsk schlugen wir unser Zelt auf einer Wiese auf.
Steinerne KleinstadtkircheWiese
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Es regnete fast den ganzen Tag, sodass wir weiter fuhren als geplant. Nachdem am späten Nachmittag die Sonne durchbrach, suchten wir uns eine trockene Wiese als Rastplatz.
HolzkircheTranssibirische EisenbahnAus der Suche nach einem Stellplatz
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Stellplatz in der TaigaIrkutskAngara am Abfluss aus dem Baikal
Eines der beliebtesten Touristenziele am Baikal ist das alte Fischerdörfchen Listvjanka. Hier fließt die Angara aus dem Baikal ab. Wir waren von dem Ort enttäuscht. Statt ein beschauliches Dorf fanden wir einen gedrängten Ort mit Hotels, überfüllten Strand, Souvenir- und Nahrungsmittelständen, Show mit geschützten Baikalrobben. Nach einem kurzen Bummel kauften wir Fisch (natürlich Omul) und fuhren zurück nach Irkutsk. Von nun an begann unsere Heimreise, fast 3 Wochen früher als geplant.
ListwjankaListwjanka, StrandAngara
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Morgens ließen wir uns viel Zeit an unserem Super-Standplatz. Der Ausblick von der Steilküste auf den Baikal war zu schön. Aber uns war auch bewusst, dass wir uns ohne Genehmigung im Schutzgebiet aufhielten. Also fuhren wir wieder zurück nach Khuzhir, dem Hauptort der Insel. Im Hafen lag neben Yachten ein verrostetes historisches Schiff. Bei einer kurzen Wanderung blickten wir auf den Schamanenfelsen, das beliebteste Fotomotiv der Insel. Für die Schamanismus gläubigen Burjaten im Gebiet des Baikal ist der „attraktive Felsen“ heilig.
Piste auf OlchonOlchon, WestküsteSchiffswrack im Hafen von KhuzhirObo und SchamanenfelsenSchamanenfelsenVogelfelsenAbschied von Olchon
Auf dem Weg zur Fähre wurden wir auf der Rüttelpiste wieder ordentlich durchgeschüttelt mit dem Ergebnis einer Wunderheilung: Unser Toyota, der seit 2 Wochen nur noch max. 85 km/h lief (nahm kein Gas mehr an) fuhr plötzlich wieder schneller. Welch eine Freude, zumal wir schon auf dem Weg zur Werkstatt waren. Die Werkstatt fuhren wir trotzdem an und ließen den fälligen Ölwechsel durchführen. Nördlich von Irkutsk fanden wir auf einer abgemähten Lichtung einen schönen Stellplatz in der Taiga.
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In Russland gibt es kein Ladenschlussgesetz. Die Supermärkte haben deshalb auch am Wochenende geöffnet und wir konnten am Sonntagvormittag einkaufen.
Irkutsk, HolzhausVerzierungen am Holzhaus
Das schöne Wetter ausnutzend fuhren wir zur Insel Olchon am Westufer des Baikal. Die „Perle des Baikal“ ist bei den „Sibiris“ besonders beliebt, weil sie infolge der speziellen Windverhältnisse mückenfrei ist. Nachdem wir mit der kostenlosen (!) Autofähre auf die Insel gelangt waren, ging es zunächst auf Schotterstraßen weiter. Im nördlichen Teil der über 70 km langen Insel stand nur noch eine sandige Piste mit steilen Anstiegen, knietiefen Schlaglöchern und metertiefen Ausspülungen zur Verfügung – eine echte Herausforderung für Geländefahrzeuge.
Auf der Fähre nach OlchonBucht auf OlchonStraße auf OlchonOlchon, Blick zum FestlandBuckelpiste
Entlang der abenteuerlichen Piste durch den Nationalpark waren vereinzelt Rastplätze angelegt. Wir belegten einen Platz am Rand der Steilküste, zwischen Bäumen mit Blick auf den See.
Stellplatz auf Olchon
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Das Wetter hatte umgeschlagen. Bei Sonnenschein und Wärme fuhren wir durch die herrliche Taiga-Landschaft mit Ausblicken auf den Baikalsee, dem größten und tiefsten See der Erde. Er ist das einzige Trinkwasserreservoir, in dem gebadet werden darf.
Am Straßenrand kauften wir frisch gesammelte Himbeeren und Heidelbeeren; Preiselbeeren und Pfifferlinge nahmen wir nicht mit.
Straßenverkauf von Pfifferlingen und BeerenRast am BaikalZug auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn am Ufer des Baikal
An anderen Stellen wurde noch warmer geräucherter Omul angeboten. Die Fischspezialität (ein Markenzeichen des Baikal) war ein köstliches Mittagessen für uns. Anschließend überquerten wir die Ausläufer des wunderschönen Sajan-Gebirges und Rosi musste sich zusammenreißen, keine Pilze zu sammeln.
In Irkutsk checkten wir abends im „Hotel“ ein: unser Zimmer war eine Wohnung im 14. Stock eines Plattenbauwohnblocks. Die Wohnung war frisch renoviert incl. moderner Küche, Waschmaschine usw. Für uns war am wichtigsten, dass nun unsere Registrierung für unseren zweiten Russlandaufenthalt erledigt war.
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Früh sprang das Auto wieder nicht an, aber mit der zweiten Batterie konnten wir uns selbst Starthilfe leisten.
Obo – schamanistische Opferstelle
Auf dem Weg nach Ulan Ude lag unser nächstes Ziel, das Lamakloster Ivolginsk. Es ist das zentrale Heiligtum des Buddhismus von Russland. Die Anlage besteht aus mehreren farbenfrohen prächtigen Tempeln, Gebetsmühlen und Skulpturen und ist sehr gut erhalten. Täglich pilgern Gläubige zu zu den Kultstätten, wobei der 1972 errichtete Haupttempel besonders wichtig ist.
Kloster Ivolginsk UnterkünfteGebetsschrift an FassadeBuddhistischer MönchZschogtschen-Dugan (Haupttempel)Kloster Ivolginsk, VerwaltungTempel und Souvenirs
Der Tempel des 12. Pandido Hambo Lama Dorzan Itigelvo beherbergt den nicht verwesenden Leichnam des 1927 verstorbenen Mönchs. Er kann von den Gläubigen an acht Terminen des Jahres besichtigt werden.
Palast des Pandito Hamba LamaEingangsbereichVerzierungen an Dach und Sims
In Ulan Ude, der Hauptstadt Burjatiens kümmerten wir uns um eine neue Fahrzeugbatterie. Ein Mechaniker erklärte uns, wo Batterien erhältlich sind. Vor dem Geschäft konnten wir dann die neue Batterie einbauen und die alte im Laden entsorgen.
Behindertengerechte Fußgängerbrücke bei IvolginskBatteriewechsel in Ulan Ude
Anschließend setzte Regen ein und wir verzichteten auf den Strandbesuch am Ostufer des Baikal und fuhren in Richtung Irkutsk. Als wir später am Südufer des Baikal entlangfuhren, war ein Sturm aufgezogen, der den Baikal wie ein Meer wirken ließ. In der Urlauberregion war offensichtlich die Saison vorbei, denn die Resorts waren geschlossen. Wir kamen trotzdem noch in einer Ferienanlage unter. Leider konnten uns die Angestellten nicht bei unserer benötigten Registrierung helfen.
Am Baikal
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