Tag 38 – Donnerstag, 21.04.2022 Teheran
An den Wochenenden strömen viele der ca. 18 Mio. Teheraner nach Norden ans Kaspische Meer oder die Berge des Alborz, des höchsten iranischen Gebirges (höchster Berg Damavand 5671 m). Leider ist das Straßenprojekt eines modernen Highways nur in einigen Teilstücken fertiggestellt, sodass wöchentlich von Mittwoch Mittag bis Freitag Abend Dauerstaus auf den schmalen Gebirgsstraßen herrscht (Der Freitag entspricht im Islam unserem europäischen Sonntag). Die waghalsige Fahrweise der meisten Iraner fordert zusätzlich Aufmerksamkeit: Blinken nur in absoluten Ausnahmefällen, Fahren ohne Licht im Tunnel oder im Dunkeln, abruptes Abbiegen oder Spurenwechsel, Geisterfahrer, wildes Überholen usw.
Glücklicherweise fanden wir am Abend des 20.04.2022 ein Hotel in Gachsar, um dem Wahnsinn zu entkommen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann zum größten Teil auf ausgebauter Autobahn, aber eben auch durch Teheran, was wir eigentlich vermeiden wollten.
Teheran verließen wir in Richtung Nordwest bis Qazvin. Anschließend fuhren wir durch hohe Berge. Unser Ziel war die (uneinnehmbare) Festung Alamut, die sagenhafte Assassinen-Burg des „Alten vom Berge“. Ein heraufziehendes Unwetter verdarb die Aussicht auf eine schöne Wanderung und veranlasste uns zur Planänderung.
Unser nächstes Ziel war der Stausee Sefid Rud. In Rudbar war aber keine Straße zum See zu finden. Schließlich fuhren wir direkt die Böschung vom Highway auf eine Feldweg, der uns dann zur richtigen Straße führte.
Der immer stärker werdende Sturm zwang uns zum Verzicht auf den Aufenthalt am See. Am Ende eines Bergdorfes fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. Vorbeiziehende Hirten mit ihren Schafherden luden uns freundlich zu Essen und übernachten ein, was wir aber ablehnten.