Tag 15 – Dienstag 29.03.2022
4.706 km – Dogubayazit, Butik Ertur Hotel
Schon wieder ist eine Woche vergangen, die allerdings anders verlief als geplant.
Nach der herzlichen Verabschiedung vom Raki-Mann besuchten wir am 23.03.22 fast völlig allein die Ausgrabungsstätte Aphrodisias. Die alte Stadt diente dem Kult der griechischen Liebesgöttin Aphrodite.




Wegen der Kälte wollten wir eigentlich die Sinterterrassen in Pamukkale nur von außen ansehen. Die durchbrechende Sonne verführte uns aber zur Barfußwanderung auf der wasserumspülten Travertinanlage. (Zur Sauberhaltung der schönen weißen Oberfläche der zum Weltkulturerbe gehörenden Terrassen dürfen diese nur barfuß begangen werden.) Das bergabströmende Wasser war beim Austritt aus dem Berg angenehm warm, sodass die Wanderung keine kalten Füße bescherte.



Auf der Weiterfahrt nach Osten hielten wir in Sultanhani zum Fotostopp an der Karawanserei, konnten aber keinen Baufortschritt der vergangenen vier Jahre feststellen.

Unterkunft suchten wir am Rande des Ilhara-Tals in einem schönen Spa Hotel vergeblich. Alle Hotels und Gasthäuser um das Tal hatten geschlossen. Ein Restaurantbetreiber im Tal vermittelte uns schließlich nach mehreren Anrufen eine Unterkunft in Bergdorf Güzelyurt. Unser Gastgeber erwartete uns schon auf der Straße und lotste uns durch die schmalen Gassen. Die Unterkunft war eine ungeheizte jedoch saubere Gruft, aber es war mittlerweile zu spät etwas anders zu finden.

Am nächsten Morgen lag Neuschnee und die Sicht lag unter 10 m. Es war zu gefährlich, auf den Nebenstraßen ins Tal zu fahren. Dicke Schneewolken und -8°C veranlassten uns zum Verzicht auf die Wanderung durch das wunderschöne Tal der Höhlenkirchen. (Es hatte uns damals so gut gefallen.)

Auf kürzestem Weg fuhren wir nach Göreme, dem kulturellen und touristischen Zentrum von Kappadokien. Leider existierte die anvisierte Unterkunft mit Restaurant nicht mehr. Wir hatten uns auf ein Wiedersehen mit Sahin gefreut.
Die Wolken lichteten sich und wir begaben uns auf eine Rundfahrt mit mehreren Wanderungen.

Am bekanntesten ist das Liebestal, benannt nach den Phallusformen der natürlich entstandenen Felsdome.


Es ist immer wieder erstaunlich, welche unglaublichen Formen die Natur hervorbringt.

Bei bestem Wetter besuchten wir die Höhlenstadt Zelve. Der aus Höhlen bestehende ist nicht mehr bewohnt und dient als Freilichtmuseum.


Zur Übernachtung fanden wir ein schönes Hotel in Pinarbasi. Reichlich Schneefall bei -7°C führten zur nächsten Planänderung. Ursprüngliches Ziel war die Welterbestätte Nemrut Dagi mit anschließender Weiterfahrt zum Van See. In Van hatten wir auch eine Möglichkeit für den Covid19-PCR-Test gefunden, den wir für die Einreise in den Iran brauchen. Die Befahrbarkeit der Passstraßen war fraglich und für Van waren waren bis zu -12°C angekündigt. Wir blieben eine weitere Nacht in Pinarbasi und fuhren nun auf direktem Weg Richtung Iran. Dabei überquerten wir mehrere Pässe mit über 2.200 m Höhe.

In Askale übernachteten wir ebenfalls zweimal im Hotel. Den Tag nutzten wir für unseren PCR-Test im Krankenhaus (Kosten 10 € p.P.) und die Beschaffung neuer Scheibenwischerblätter(Kosten 6 € pro Paar). Am Tag zuvor waren wenige km nach dem Start die Wischerblätter angefroren und beim Wischversuch abgerissen. Das Testergebnis war am Abend in Papierform im Krankenhaus erhältlich. Wir sind negativ getestet. Ein gutes Gefühl.

In Dogubayazit, 35 km vor der iranischen Grenze, checkten wir in einem schönen Hotel ein. Nach 6 Tagen und 1300 km im Hochland bei geschlossener Schneedecke unternahmen wir bei Sonnenschein in schneefreiem Gelände eine Tour zum Ararat zum Abschluss unseres Aufenthalts in der Türkei.
